Spätzle sind eine der bekanntesten Spezialitäten der schwäbischen Küche und ein absolutes Grundnahrungsmittel in Baden-Württemberg. Diese kleinen, unregelmäßig geformten Nudeln werden traditionell von Hand geschabt und sind die perfekte Beilage zu vielen deutschen Gerichten.
Die Tradition der Spätzle
Spätzle haben eine jahrhundertealte Tradition in Schwaben. Der Name leitet sich vom schwäbischen "Spatz" ab, was auf die sperlingsähnliche Form der Nudeln hinweist. Traditionell wurden sie von Hand geschabt, eine Kunst, die von Generation zu Generation weitergegeben wurde.
Zutaten für 4 Personen
Grundzutaten:
- 400 g Mehl (Type 405)
- 4 Eier (Größe M)
- 200 ml lauwarmes Wasser
- 1 TL Salz
- 1 Prise Muskatnuss (optional)
Zum Kochen:
- Reichlich Salzwasser
- 2 EL Butter
- Salz und Pfeffer
Schritt-für-Schritt Zubereitung
Schritt 1: Teig vorbereiten
Mehl in eine große Schüssel sieben. Eine Mulde in der Mitte formen und die Eier hineinschlagen. Salz und Muskatnuss hinzufügen. Mit einem Holzlöffel von der Mitte aus beginnen zu rühren und dabei nach und nach das lauwarme Wasser hinzufügen.
Schritt 2: Teig schlagen
Den Teig kräftig schlagen, bis er glatt ist und Blasen wirft. Dies dauert etwa 5-10 Minuten. Der Teig sollte zäh und schwer vom Löffel tropfen. Bei Bedarf etwas Wasser oder Mehl hinzufügen.
Schritt 3: Teig ruhen lassen
Den Teig 15-20 Minuten ruhen lassen, damit das Mehl quellen kann. In der Zwischenzeit einen großen Topf mit Salzwasser zum Kochen bringen.
Schritt 4: Spätzle schaben
Ein Spätzlebrett oder eine glatte Arbeitsfläche anfeuchten. Etwas Teig darauf verteilen und mit einem Messer oder Teigschaber in dünnen Streifen ins kochende Wasser schaben. Die Spätzle sind fertig, wenn sie an der Oberfläche schwimmen.
Schritt 5: Spätzle abschöpfen
Die fertigen Spätzle mit einem Schaumlöffel herausholen und in kaltem Wasser abschrecken. Gut abtropfen lassen und warm halten.
Schritt 6: Spätzle anbraten (optional)
Butter in einer Pfanne erhitzen und die Spätzle darin goldbraun anbraten. Mit Salz und Pfeffer würzen.
Verschiedene Zubereitungsmethoden
Methode 1: Spätzlebrett
Die traditionelle Methode mit einem speziellen Holzbrett und Messer. Erfordert Übung, aber ergibt die authentischsten Spätzle.
Methode 2: Spätzlehobel
Ein praktisches Küchengerät mit Löchern, durch die der Teig gedrückt wird. Einfacher zu handhaben als das Brett.
Methode 3: Spätzlepresse
Ähnlich einer Kartoffelpresse, aber mit größeren Löchern. Ideal für Anfänger und gleichmäßige Ergebnisse.
Tipps für perfekte Spätzle
- Der Teig sollte zäh sein und schwer vom Löffel tropfen
- Verwenden Sie lauwarmes Wasser, nicht heißes
- Schlagen Sie den Teig kräftig, bis er Blasen wirft
- Arbeiten Sie zügig beim Schaben, damit die Spätzle gleichmäßig werden
- Das Wasser sollte sprudelnd kochen
- Schrecken Sie die Spätzle ab, um das Nachgaren zu stoppen
Variationen von Spätzle
Käsespätzle
Die wohl bekannteste Variation: Spätzle mit geriebenem Käse (Emmentaler oder Bergkäse) und Röstzwiebeln. Ein Gericht für sich.
Kräuterspätzle
Fein gehackte Kräuter wie Petersilie, Schnittlauch oder Bärlauch werden in den Teig eingearbeitet.
Spinatspätzle
Pürierter Spinat verleiht den Spätzle eine grüne Farbe und einen besonderen Geschmack.
Passende Hauptgerichte
Spätzle passen hervorragend zu:
- Sauerbraten mit Rotkohl
- Geschnetzeltes in Sahnesauce
- Gulasch
- Schnitzel
- Schweinebraten
- Wildgerichten
Aufbewahrung und Verwertung
Gekochte Spätzle halten sich im Kühlschrank 2-3 Tage. Sie können problemlos aufgewärmt werden - am besten in der Pfanne mit etwas Butter. Reste eignen sich auch für einen Spätzleauflauf.
Nährwerte pro 100g
- Kalorien: ca. 150 kcal
- Kohlenhydrate: 28 g
- Eiweiß: 5 g
- Fett: 2 g
Häufige Fehler vermeiden
- Teig zu flüssig: Mehr Mehl hinzufügen
- Teig zu fest: Mehr Wasser hinzufügen
- Spätzle kleben zusammen: Zu wenig Salzwasser oder zu niedrige Temperatur
- Spätzle zerfallen: Teig zu flüssig oder zu lange gekocht